Trainierbahn für uns alle

Erhalt der Neuenhagener Trainierbahn als Naherholungsgebiet

Wieder Sorge um das Trainierbahngelände

Droht den Rennbahn-Bäumen die Fällung für freie Sicht?
Droht den Rennbahn-Bäumen die Fällung für freie Sicht?

Der Wind pfeift über eine freie Fläche. Auch die im Mai herrlich blühenden Weißdornbüsche werden keinen Schutz mehr geben, denn auch sie sollen weg. Fuchs und Wildschwein werden sich noch mehr in unsere Gärten verirren. Kein Lebensraum mehr für Vögel und große Tiere des Waldes.

So scheint es Herr Schöningh, Besitzer dieses Geländes, nach wie vor zu wollen, wenn er durch Fällen des Waldes im Innenoval und der Büsche freie Sicht auf trainierende Rennpferde für einen defizitären und elitären Sport schafft. Mit einem Rasen, auf dem nicht mehr viel summt und der in Zeiten der Wasserknappheit bewässert werden muss.

Diese Realität ist doch bereits auf der Bollensdorfer Trainierbahn – der Hoppegartener Trainingszentrale - vor Jahren nach umfangreicher Rodung und enormem Sanierungsaufwand geschaffen worden, im Detail nachzulesen unter (https://www.hoppegarten.com/racing/trainingszentrale/).

Damit dieses eben nicht auch mit unserer Trainierbahn passiert, hat die Neuenhagener Gemeindevertretung Ende 2020 mehrheitlich einen Grünordnungsplan verabschiedet.

Zur Klage des Eigentümers gegen diesen Plan gibt es noch kein abschließendes Urteil, doch hat das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ihn am 22. November 2022 wegen formeller Fehler außer Kraft gesetzt.

Damit hat Herr Schöningh wieder mehr freie Hand als mit dem Grünordnungsplan! (Siehe auch die MOZ Artikel vom 13. und 22. Februar 23)

Sprecht mit Freunden, Bekannten und Nachbarn über die aktuelle Lage. Bringt gegenüber dem Bürgermeister und Gemeindevertretern eure Sorge um den Erhalt dieser Naturoase zum Ausdruck.

Geht auf die Bahn und überzeugt euch von der Naturschönheit, die nicht für fragwürdige wirtschaftliche Interessen zerstört werden darf!

Diese Info ist der Startschuss, mit dem wir das Schicksal des Trainierbahngeländes wieder in den Fokus der Öffentlichkeit bringen wollen.


Bereits seit den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts kämpften engagierte Naturschützer im Ort um den Erhalt der landschaftlichen Vielgestaltigkeit und Schönheit der Neuenhagener Trainierbahn an der Hönower Chaussee.

 

Dieses für die Neuenhagener Bürger und Gäste wichtigstes und größtes Naherholungsgebiet (ca. 170 ha) war seit den 80-iger Jahren mehrfach erheblichen Gefahren ausgesetzt. Kurz vor dem Ende der DDR war der Druck auf das Gebiet durch eine fehlende zentrale Abwasserentsorgung im Ort so groß geworden, dass eine Druckrohrleitung bis auf die Trainierbahn gelegt wurde. In großen „Oxydationsklärbecken“, die bereits dicht am nördlichen Ende der Trainierbahn, unweit der Zoche, geschoben waren, sollte der größte Teil des Neuenhagener Abwassers verbracht und dort durch Oxydation an der Luft einer „Klärung“ zugeführt werden. Nach vielen Eingaben an verschiedenen Ministerien der DDR und Gesprächen mit der damaligen Partei- und Staatsführung im Kreis Frankfurt/Oder gelang es beherzten Naturschützern 1988 dieses wahnwitzige Projekt noch im Keim zu ersticken und den Bau einer großen Rohrleitung zum Klärwerk Münchehofe anzustoßen. Ohne den hohen persönlichen Einsatz dieser engagierter Bürger, die später die Keimzelle des NABU in Neuenhagen bildeten, wären große Teile der Trainierbahn noch vor der Wende in eine bedrückende „Klärbeckenlandschaft“ umgewandelt worden.

 

Die Erfahrung aus dieser Zeit prägten dann auch in den Jahren nach 1990 den z. T. verbissenen Kampf des NABU Neuenhagen und der Bürgerinitiative „Greenpark“ um den Erhalt dieses landschaftlichen Kleinods im Ort. Der zweite „Großangriff“ kam mit der Idee von Investoren, die Dollarzeichen in den Augen hatten und auf der Trainierbahn einen sog. „Horsepark“, als eine durch Aktivitäten mit Pferden aufgehübschten Variante von Vergnügungs- und Erlebnisparks, errichten wollten. Der vom NABU organisierte Widerstand im Ort und bei verantwortlichen Behörden wurde jedoch so groß, dass die Investoren letztlich das Projekt aufgeben mussten.

 

Im Jahre 2015 verkaufte die BVVG das Gelände an die Rennbahn Hoppegarten GmbH § Co. KG und es begann ein erneutes Ringen um die künftigen Nutzungsprioritäten des landschaftlich außerordentlich reizvollen Areals.

 

Der NABU Neuenhagen hatte sich von Anfang an für eine Mehrfachnutzung des Geländes, sowohl für den Reitsport (Renn- und Freizeitpferde) als auch für verschiedenste Erholungsaktivitäten der Bürger wie auch für den Schutz der artenreichen Naturausstattung ausgesprochen, getreu dem Motto: „Trainierbahn für uns alle“.

 

Mit der Verabschiedung eines durch Bündnis 90/Die Grünen und den NABU initiierten Grünordnungsplanes im Gemeindeparlament im Dezember 2020 konnte zunächst abgesichert werden, dass die Neuenhagener Trainierbahn auch künftig sowohl dem Pferdesport wie auch der Erholung der Bürger mit vielfältigen sportlichen Aktivitäten dienen kann.

 

Der NABU wird auch künftig besonders darauf achten, dass alle Aktivitäten auf dem Areal nicht zu einer Beeinträchtigung der landschaftlichen Eigenart, Vielfalt und Schönheit des Gebietes führen, da die Begehrlichkeiten hier immer wieder neue Blüten treiben.