Bereits seit den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts kämpften engagierte Naturschützer im Ort um den Erhalt der landschaftlichen Vielgestaltigkeit und Schönheit der Neuenhagener Trainierbahn an der Hönower Chaussee.
Dieses für die Neuenhagener Bürger und Gäste wichtigstes und größtes Naherholungsgebiet (ca. 170 ha) war seit den 80-iger Jahren mehrfach erheblichen Gefahren ausgesetzt. Kurz vor dem Ende der DDR war der Druck auf das Gebiet durch eine fehlende zentrale Abwasserentsorgung im Ort so groß geworden, dass eine Druckrohrleitung bis auf die Trainierbahn gelegt wurde. In großen „Oxydationsklärbecken“, die bereits dicht am nördlichen Ende der Trainierbahn, unweit der Zoche, geschoben waren, sollte der größte Teil des Neuenhagener Abwassers verbracht und dort durch Oxydation an der Luft einer „Klärung“ zugeführt werden. Nach vielen Eingaben an verschiedenen Ministerien der DDR und Gesprächen mit der damaligen Partei- und Staatsführung im Kreis Frankfurt/Oder gelang es beherzten Naturschützern 1988 dieses wahnwitzige Projekt noch im Keim zu ersticken und den Bau einer großen Rohrleitung zum Klärwerk Münchehofe anzustoßen. Ohne den hohen persönlichen Einsatz dieser engagierter Bürger, die später die Keimzelle des NABU in Neuenhagen bildeten, wären große Teile der Trainierbahn noch vor der Wende in eine bedrückende „Klärbeckenlandschaft“ umgewandelt worden.
Die Erfahrung aus dieser Zeit prägten dann auch in den Jahren nach 1990 den z. T. verbissenen Kampf des NABU Neuenhagen und der Bürgerinitiative „Greenpark“ um den Erhalt dieses landschaftlichen Kleinods im Ort. Der zweite „Großangriff“ kam mit der Idee von Investoren, die Dollarzeichen in den Augen hatten und auf der Trainierbahn einen sog. „Horsepark“, als eine durch Aktivitäten mit Pferden aufgehübschten Variante von Vergnügungs- und Erlebnisparks, errichten wollten. Der vom NABU organisierte Widerstand im Ort und bei verantwortlichen Behörden wurde jedoch so groß, dass die Investoren letztlich das Projekt aufgeben mussten.
Im Jahre 2015 verkaufte die BVVG das Gelände an die Rennbahn Hoppegarten GmbH § Co. KG und es begann ein erneutes Ringen um die künftigen Nutzungsprioritäten des landschaftlich außerordentlich reizvollen Areals.
Der NABU Neuenhagen hatte sich von Anfang an für eine Mehrfachnutzung des Geländes, sowohl für den Reitsport (Renn- und Freizeitpferde) als auch für verschiedenste Erholungsaktivitäten der Bürger wie auch für den Schutz der artenreichen Naturausstattung ausgesprochen, getreu dem Motto: „Trainierbahn für uns alle“.
Mit der Verabschiedung eines durch Bündnis 90/Die Grünen und den NABU initiierten Grünordnungsplanes im Gemeindeparlament im Dezember 2020 konnte zunächst abgesichert werden, dass die Neuenhagener Trainierbahn auch künftig sowohl dem Pferdesport wie auch der Erholung der Bürger mit vielfältigen sportlichen Aktivitäten dienen kann.
Der NABU wird auch künftig besonders darauf achten, dass alle Aktivitäten auf dem Areal nicht zu einer Beeinträchtigung der landschaftlichen Eigenart, Vielfalt und Schönheit des Gebietes führen, da die Begehrlichkeiten hier immer wieder neue Blüten treiben.